
Eric-Cartman
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Es ist der Alptraum jedes Vaters: Da kauft er Sohn oder Tochter zu Weihnachten das heiß ersehnte Computerspiel, versucht es zu installieren - und es läuft nicht. Die Hotline des Publishers ist dauerbesetzt und die Stimmung zu Hause im Keller. Doch bevor das Spiel wutentbrannt in die Ecke gefeuert wird, lohnt ein Blick auf den eigenen PC. Denn häufig fehlt nur ein aktueller Treiber für die Grafikkarte, um die Software doch zum Laufen zu bringen.
Wer seinen Computer nicht gut kennt, sollte vor dem Gang in die Spieleabteilung die wichtigsten Systeminformationen notieren. "Viele Leute kaufen Spiele nach der Werbung, aber ihr Computer erfüllt nicht die Systemvoraussetzungen", sagt Thomas Jaskiewicz vom Publisher Ubisoft in Düsseldorf. Auf den Spickzettel gehören das Betriebssystem, der verwendete Prozessor, die Größe des Arbeitsspeichers sowie der Name der Grafik- und der Soundkarte.
Soll nur irgendein Spiel gekauft werden, kann sich der Kunde mit den Rechner-Daten an einen Verkäufer wenden und ihn nach geeigneten Titeln fragen. Steht jedoch ein bestimmtes Spiel auf dem
Wunschzettel, sollten die Rechnerleistungen mit den Angaben auf der Verpackung verglichen werden. Dort stehen die Systemanforderungen, manchmal aufgeteilt in empfohlene und Mindestvoraussetzungen.
"In der Regel läuft das Spiel, wenn die Minimalanforderungen erfüllt sind, allerdings nur in geringer Auflösung", sagt Hendrik Weins von der in München erscheinenden Zeitschrift "Gamestar", Schwesterpublikation der PC-WELT. Die Grafikoptionen müssen daher angepasst werden. Bei einer niedrigeren Auflösung, ohne Schatten und ähnliche Effekte sieht die Spielgrafik aber deutlich schlechter aus als auf der Packung.
Gibt es Probleme bei der Installation, lohnt ein Blick auf das Benutzerkonto. "Seit Windows 2000 gibt es generell die Möglichkeit, verschiedene Benutzerkonten auf dem PC einzurichten", erklärt Marcus Cool vom Spielehersteller Limbic Entertainment in Langen (Hessen). Oft haben Kinder nur Konten mit eingeschränkten Nutzerrechten. "Dann kann die Tochter das Spiel nicht installieren, sondern bekommt den Hinweis, sich an den Administrator zu wenden." Installiert der Vater das Spiel über sein Nutzerkonto, hat er es zwar, seine Tochter kann es unter Umständen aber nicht über ihr Konto spielen.
Probleme kann es auch geben, wenn das Betriebssystem nicht auf dem neusten Stand ist. "Es sollten immer alle empfohlenen Windows Updates installiert werden", rät Frank Buchheim vom Publisher Electronic Arts in Köln. Außerdem sollte eine aktuelle DirectX-Version auf dem Rechner laufen - häufig ist die bei den Spielen dabei. Ist der Treiber des Laufwerkes zu alt, kann die DVD unter Umständen nicht ausgelesen werden. "Schauen Sie auf der Herstellerseite, ob es ein Update gibt." Sinnvoll könne es auch sein, den Inhalt der DVD in einen Ordner auf dem Desktop zu kopieren und die Installation daraus zu starten.
In Einzelfällen behindern Anti-Virenprogramme oder die Firewall die Installation. "Manche Spiele bauen bei der Installation Kontakt zum Internet auf, da kann die Firewall Ärger machen", sagt Cool. Bricht die Installation ab, sollten Firewall und Anti-Virenprogramm kurzzeitig ausgeschaltet und die Installation neu gestartet werden.
Treiber überprüfen kann helfen
Selbst wenn die Installation klappt, läuft das Spiel nicht in jedem Fall. Standbilder, ruckelnde Übergänge oder Abstürze sind möglich. "Als erstes würde ich dann auf die Hersteller-Seite gehen und prüfen, ob es bereits Updates gibt", rät Marcus Cool. "Ist der neueste Patch installiert und das Spiel läuft trotzdem nicht, liegt es in der Regel am eigenen System."
Die häufigste Ursache ist ein veralteter Grafikkartentreiber. Wann der das letzte Mal aktualisiert wurde, lässt sich über den Gerätemanager herausfinden. Auf der Homepage des Herstellers kann der Nutzer dann prüfen, ob es einen neuen Treiber gibt. "Allerdings sind die häufig recht groß. Wer kein DSL hat, braucht zum Runterladen ziemlich lange", sagt Hendrik Weins. Eine andere Möglichkeit sei es, eine Computerzeitschrift mit einer DVD zu kaufen. "Da sind meistens die aktuellen Treiber drauf." Setzt der Sound aus, liegt das in der Regel am Soundkartentreiber. Auch er muss dann aktualisiert werden.
Läuft das Spiel trotzdem nicht, ist die Homepage des Publishers der nächste Anlaufpunkt. "Dort gibt es Antworten zu häufig gestellten Fragen", sagt Jaskiewicz. Ubisoft hat auf seiner Seite zudem ein Programm, mit dessen Hilfe sich eine Analysedatei des Rechners erstellen lässt. Von einem Anruf bei einer Hotline rät Hendrik Weins von der "Gamestar" hingegen ab: "Das geht schnell ins Geld."
Dass Spiele auf dem heimischen PC Ärger machen, ist laut Hendrik Weins nicht auf die Schlamperei der Entwickler zurückzuführen, sondern auf die Vielfalt der Rechner. "Es gibt Millionen verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, die Auswirkungen haben können", bestätigt Frank Buchheim. "Wer nur spielen will, ohne Probleme zu haben, der sollte sich eine Konsole kaufen."
DirectX-Diagnoseprogramm gibt Auskunft über den PC
Nicht jeder Nutzer weiß, was in seinem PC steckt. Die Informationen lassen sich jedoch leicht über die sogenannte DirectX-Datei einsehen. Das funktioniert über «Start» und «Ausführen». In das Kästchen wird «Dxdiag» eingegeben und dann «OK» gedrückt.
Es öffnet sich ein Diagnoseprogramm mit verschiedenen Kartenreitern wie «System» und «Anzeige». "Unter System finden Sie die Informationen zum Arbeitsspeicher und zum Prozessor", erklärt Frank Buchheim vom Publisher Electronic Arts in Köln. Alternativ können PC-Nutzer diese Daten über «Start», «Systemsteuerung», «System», «Hardware», «Gerätemanager» finden.
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