
Eric-Cartman
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Microsoft plant keinerlei Klagen gegen Linux oder andere Open-Source-Projekte. Das Unternehmen wolle mit der Nennung der nach seiner Ansicht verletzten Patente lediglich auf ein generelles Problem in der IT-Industrie aufmerksam machen.
Erst kürzlich hatte Microsoft erklärt, dass Open Source insgesamt gegen 235 Patente und allein der Linux-Kernel gegen 42 Microsoft-Patente verstößt. Allein diese Aussage hat für Wirbel gesorgt und bei manchem die Befürchtung geweckt, Microsoft plane Klagen. Dem ist aber nicht so, wie das Unternehmen jetzt erklärt hat.
In einem Interview sagte Horacio Gutierrez, Microsofts Vizepräsident für Urheberrecht und Lizenzierung, dass keine Prozesse geplant seien und das man schon vor Jahren vor Gericht gegangen wäre, wenn man so etwas planen würde. Stattdessen wolle Microsoft ähnliche Vereinbarungen mit anderen Unternehmen erzielen, wie es bereits mit Novell geschehen ist. Der Deal mit Novell habe gezeigt, dass es möglich ist, eine Brücke zwischen zwei Welten zu schlagen, von denen früher alle gedacht hatten, dass es nicht möglich sei.
Kritik äußerte Microsoft erneut gegenüber der geplanten Version 3 der General Public Licence. Microsoft ist der Ansicht, dass die GPL v.3 künftig verhindern würde, dass ähnliche Vereinbarungen wie mit Novell zustande kommen. Aber selbst dann plant Microsoft nicht vor Gericht zu ziehen, betonte Gutierrez. Stattdessen würde man sich andere Wege überlegen, neue Brücken zwischen den beiden Welten zu errichten.
Laut Angaben von Gutierrez sei die genannte Anzahl der nach Ansicht von Microsoft verletzten Patente nicht als Drohung gemeint gewesen. Stattdessen wollte man lediglich auf ein Problem mit intellektuellem Eigentum hinweisen, das die gesamte Computer-Industrie betrifft und für das eine Lösung gefunden werden muss. Auf keinen Fall will Microsoft öffentlich bekannt geben, welche Patente denn genau gemeint sind. Diejenigen, die die Patente verletzten würden, seien aber bereits seitens Microsoft informiert worden.
Quelle: IDG Magazine Media GmbH/PC-WELT Online