Obwohl ich kein Mensch bin, der sich an kleineren Fehlern eines Spiels aufhängt, gibt Biowares neuester AAA-Titel mehr als genug Gründe für Kritik. Neben der schauderhaften Gesichtsanimation, über welche schon unzählige Internet-Beiträge von Testern als auch Spielern berichten, gibt es allerdings auch andere Kritikpunkte, welche nicht nur echte Mass-Effect-Fans, sondern im Grunde jeden Spieler sauer aufstoßen dürften, wenn man bedenkt, dass Mass Effect Andromeda ein Spiel aus dem Jahr 2017 ist und zugleich in die Fußstapfen eines der wohl besten Rollenspiel-Hits tritt
Das aus dem Hause Bioware stammende Mass Effect Andromeda hat möglicherweise zu viele und vor allem zu hohe Erwartungen geschürt, doch wenn man das seit gestern offiziell verfügbare Spiel im großen Ganzen betrachtet, gibt es wohl deutlich mehr Kritikpunkte als von den Machern angenommen. Da es bei den Kollegen von Computerbase, PCGamesHardware und Golem schon sehr ausführliche Hardware-Tests zu Mass Efect Andromeda gibt, möchte ich euch in diesem Artikel nur mein subjektives Empfinden wiedergeben, welches ich in einem gestern Abend durchgeführten Test erhalten habe, nachdem ich die 10-stündige Testphase bis auf die letzte Minute ausgekostet habe.
Spiel-Abstürze am laufenden Band
Obwohl es auch bei einem neu erschienenen Spiel nicht der Fall sein sollte, kann es vorkommen, dass diese aufgrund fehlender, sogenannter Day-One-Patches zu Abstürzen neigen. Im Falle von Mass Effect Andromeda ist mir aufgefallen, dass das Spiel während der Test-Phase vor einer Woche in den 10 Stunden Spielzeit nicht ein einziges Mal abgestürzt ist und ich das Gefühl hatte, trotz widersprüchlicher Meinungen und Tests im Netz, dass Bioware zumindest das im Griff hat. Interessant war, dass nach dem ersten Patch in weiteren acht Stunden Spielzeit (es war eine lange Nacht), mich das Spiel gestern Abend mindestens sieben Mal auf den Desktop zurückgeworfen hat. Gründe dafür habe ich bislang noch nicht gefunden.
Hängenbleiben in Texturen
Was auf der Brücke der Normandy SR2 in Mass Effect 3 immer wieder gern geschehen ist, kommt auch bei Mass Effect Andromeda hin und wieder vor. Die Rede ist vom sogenannten Hängenbleiben in Grafiktexturen, welche ein fortbewegen unmöglich machen, woraufhin ein vorheriger Speicherpunkt geladen werden sollte. In einem Spiel aus dem Jahr 2017 sollten solche Fehler meines Erachtens der Vergangenheit angehören. Zugegeben ist es mir bei meinem gestrigen Testlauf nur einmal untergekommen, ärgerlich war es aber dennoch.
Verbuggte Bewegungsanimation
Auf der Tempest, dem Raumschiff des Pathfinders kann man wie schon in der Mass Effect Trilogie mit seinen Teamkameraden Gespräche führen um diese besser kennenzulernen, was im allgemeinen die Stärke von Mass Effect ausmacht. Allerdings gibt es auch hier Fehler, die nicht sein müssten, wie folgende zwei Bilder aufzeigen:
vor dem Gespräch mit Peebee - sie lehnt am Geländer der oberen Hangar-Plattform
nach dem Gespräch mit Peebee - jetzt scheint sie sich an einem unsichtbaren Gegenstand anzulehnen?
Solche Fehler sorgen neben den bereits überall im Netz angesprochenen ausdruckslosen Gesichtsanimationen nicht für ein Gefühl, dass sich die Entwickler hier große Mühe gegeben haben.
Vergleich der Gesichtsanimationen zwischen Mass Effect 3 und Mass Effect Andromeda
Viele Internet-Seiten haben zwar schon die Gesichtszüge zwischen dem 2007 erschienenen Mass Effect 1 und dem nun 10 Jahre später erschienenen Mass Effect Andromeda verglichen, wobei wenig Unterschiede beziehungsweise Verbesserungen wahrnehmbar sind. Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen, und mein subjektives Empfinden mit euch teilen, indem ich euch Charakterzüge meiner "FemShep" aus Teil 3 mit denen meines in Mass Effect Andromeda erstellten Char gegenüberstelle.
Wie ihr hoffentlich sehen könnt, war es bei Mass Effect 3 nicht nur möglich, über den Editor einen optisch ansprechenderen Charakter zu erstellen, sondern sind auch die Gesichtsanimationen deutlich realistischer und nicht so steif. Mit der unter Mass Effect 3 verwendeten Unreal-Engine ging es doch auch, Charaktere glaubwürdig darzustellen, obwohl die in Mass Effect Andromeda genutzte Frostbite Engine deutlich mehr Potential hat und somit deutlich realistischere Charaktere zugelassen hätte. Warum Bioware gerade hier gepatzt hat, ist mir echt ein Rätsel.
Open-World-Spielwelt in Mass Effect Andromeda
Als weiteren und in diesem Artikel letzten großen Kritikpunkt muss ich die Open-World-Spielwelt nennen, welche richtige Mass Effect Fans eher verstören als begeistern dürfte. Einer der Gründe, warum ich nie mit Spielen wie The Witcher 3, der Fallout-Reihe, GTA5 oder auch Far Cry 4 klar gekommen bin, liegt in der Open-World-Aufmachung. Das mag vielleicht für die meisten Spieler unverständlich wirken, aber ich mag es nicht, nach einem riesigen Quest-Buch zu handeln, nach dem Motto "Sprich erst mit Person A im Osten der Karte, welche dich dann zu Person B im Westen der riesigen Karte verweist, nur um dann wieder zu Person C im Süden der Karte zu reisen.". Dieses Spielprinzip, welches einem immer mehr Side-Quests aufbrummt, einen sinnlos durch eine Welt reisen lässt, zwischendurch hier und da ein paar Gegner beseitigen und im Endeffekt den roten Faden der Hauptstory aus den Augen zu verlieren ist echt nicht mein Ding. Das ist auch einer der Gründe, warum sich Mass Effect Andromeda für mich nicht wie ein Mass Effect anfühlt, auch wenn ich damit konform gehe, dass das Spiel in einer neuen Galaxie spielt und einen kompletten Neubeginn darstellen soll.
Auch wenn das jetzt vielleicht hart klingt, aber Bioware hätte sich viel von den Jungs von Square Enix abschauen können, denen zum Beispiel 2013 mit Tomb Raider ein richtig gutes Reboot der Serie gelungen ist.
Fazit:
Sicherlich waren meine Erwartungen an Mass Effect Andromeda entsprechend hoch, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, ein Mass Effect ohne meine geliebte FemShep spielen zu müssen. Doch mit einem Spiel auf technischer und teilweise auch inhaltlicher Ebene so zu "versagen" hätte ich nie im Leben erwartet. Zum aktuellen Zeitpunkt ist Mass Effect Andromeda einfach nicht als AAA-Titel zu bezeichnen und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es diesen Status auch nie erreichen wird.
Es gibt neben den ganzen Kritiken allerdings auch positive, wenn auch wenige Aspekte, die das Spiel auf seine Art liebenswert machen und mich den Kauf nicht ganz bereuen lassen. Die Story ist nicht großartig, aber nett erzählt, auch wenn man sich wie erwähnt sehr schnell in den verschiedensten Side-Quests verlieren kann. Von den Antagonisten, den Kett, habe ich aber auch mehr erwartet, aber wahrscheinlich ist man durch die Bedrohung durch die übermächtigen Reaper auch nur schon abgestumpft. Die Charaktere sind durchaus interessant, auch wenn sie es schwer haben, die "alten" über 3 Teile ans Herz gewachsenen Kameraden wie Garrus, Liara, Tali, Thane, Wrex, Mordin etc. zu "ersetzen".
Mit ein wenig mehr Fleiß und Liebe zum Detail seitens der Entwickler hätte Mass Effect Andromeda durchaus ein würdiger Nachfolger der großartigen Mass Effect Trilogie werden können. Aktuell sieht es aber eher wie ein Abklatsch dessen aus, mit dem man nur durch den starken Markennamen das schnelle Geld machen wollte.
Meinung des Autors: Nach einer eher mit durchwachsenen Gefühlen absolvierten 10-stündigen Testphase scheint Mass Effect Andromeda durch den Patch 1.04 nicht wirklich besser, sondern eher schlechter zu laufen als vorher - siehe Abstürze. Im großen und Ganzen wirkt das Spiel selbst nicht ausreichend durchdacht, motivationslos und extrem unfertig. Obwohl sich vieles durch spätere Patches noch beheben lassen dürfte, bleiben die Hauptkritikpunkte wohl erhalten, welche diesem Spiel - so leid es mir auch tut - keine Empfehlung einbringen wird. Sehr sehr schade, Bioware.

Das aus dem Hause Bioware stammende Mass Effect Andromeda hat möglicherweise zu viele und vor allem zu hohe Erwartungen geschürt, doch wenn man das seit gestern offiziell verfügbare Spiel im großen Ganzen betrachtet, gibt es wohl deutlich mehr Kritikpunkte als von den Machern angenommen. Da es bei den Kollegen von Computerbase, PCGamesHardware und Golem schon sehr ausführliche Hardware-Tests zu Mass Efect Andromeda gibt, möchte ich euch in diesem Artikel nur mein subjektives Empfinden wiedergeben, welches ich in einem gestern Abend durchgeführten Test erhalten habe, nachdem ich die 10-stündige Testphase bis auf die letzte Minute ausgekostet habe.
Spiel-Abstürze am laufenden Band
Obwohl es auch bei einem neu erschienenen Spiel nicht der Fall sein sollte, kann es vorkommen, dass diese aufgrund fehlender, sogenannter Day-One-Patches zu Abstürzen neigen. Im Falle von Mass Effect Andromeda ist mir aufgefallen, dass das Spiel während der Test-Phase vor einer Woche in den 10 Stunden Spielzeit nicht ein einziges Mal abgestürzt ist und ich das Gefühl hatte, trotz widersprüchlicher Meinungen und Tests im Netz, dass Bioware zumindest das im Griff hat. Interessant war, dass nach dem ersten Patch in weiteren acht Stunden Spielzeit (es war eine lange Nacht), mich das Spiel gestern Abend mindestens sieben Mal auf den Desktop zurückgeworfen hat. Gründe dafür habe ich bislang noch nicht gefunden.
Hängenbleiben in Texturen
Was auf der Brücke der Normandy SR2 in Mass Effect 3 immer wieder gern geschehen ist, kommt auch bei Mass Effect Andromeda hin und wieder vor. Die Rede ist vom sogenannten Hängenbleiben in Grafiktexturen, welche ein fortbewegen unmöglich machen, woraufhin ein vorheriger Speicherpunkt geladen werden sollte. In einem Spiel aus dem Jahr 2017 sollten solche Fehler meines Erachtens der Vergangenheit angehören. Zugegeben ist es mir bei meinem gestrigen Testlauf nur einmal untergekommen, ärgerlich war es aber dennoch.
Verbuggte Bewegungsanimation
Auf der Tempest, dem Raumschiff des Pathfinders kann man wie schon in der Mass Effect Trilogie mit seinen Teamkameraden Gespräche führen um diese besser kennenzulernen, was im allgemeinen die Stärke von Mass Effect ausmacht. Allerdings gibt es auch hier Fehler, die nicht sein müssten, wie folgende zwei Bilder aufzeigen:

vor dem Gespräch mit Peebee - sie lehnt am Geländer der oberen Hangar-Plattform

nach dem Gespräch mit Peebee - jetzt scheint sie sich an einem unsichtbaren Gegenstand anzulehnen?
Solche Fehler sorgen neben den bereits überall im Netz angesprochenen ausdruckslosen Gesichtsanimationen nicht für ein Gefühl, dass sich die Entwickler hier große Mühe gegeben haben.
Vergleich der Gesichtsanimationen zwischen Mass Effect 3 und Mass Effect Andromeda
Viele Internet-Seiten haben zwar schon die Gesichtszüge zwischen dem 2007 erschienenen Mass Effect 1 und dem nun 10 Jahre später erschienenen Mass Effect Andromeda verglichen, wobei wenig Unterschiede beziehungsweise Verbesserungen wahrnehmbar sind. Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen, und mein subjektives Empfinden mit euch teilen, indem ich euch Charakterzüge meiner "FemShep" aus Teil 3 mit denen meines in Mass Effect Andromeda erstellten Char gegenüberstelle.
[SLIDER=1]


Spielszene aus Mass Effect 3 - Citadel DLC
[SLIDER=2]


weitere Spielszene aus Mass Effect 3 - Citadel DLC
[SLIDER=3]


Spielszene aus Mass Effect Andromeda
Wie ihr hoffentlich sehen könnt, war es bei Mass Effect 3 nicht nur möglich, über den Editor einen optisch ansprechenderen Charakter zu erstellen, sondern sind auch die Gesichtsanimationen deutlich realistischer und nicht so steif. Mit der unter Mass Effect 3 verwendeten Unreal-Engine ging es doch auch, Charaktere glaubwürdig darzustellen, obwohl die in Mass Effect Andromeda genutzte Frostbite Engine deutlich mehr Potential hat und somit deutlich realistischere Charaktere zugelassen hätte. Warum Bioware gerade hier gepatzt hat, ist mir echt ein Rätsel.
Open-World-Spielwelt in Mass Effect Andromeda
Als weiteren und in diesem Artikel letzten großen Kritikpunkt muss ich die Open-World-Spielwelt nennen, welche richtige Mass Effect Fans eher verstören als begeistern dürfte. Einer der Gründe, warum ich nie mit Spielen wie The Witcher 3, der Fallout-Reihe, GTA5 oder auch Far Cry 4 klar gekommen bin, liegt in der Open-World-Aufmachung. Das mag vielleicht für die meisten Spieler unverständlich wirken, aber ich mag es nicht, nach einem riesigen Quest-Buch zu handeln, nach dem Motto "Sprich erst mit Person A im Osten der Karte, welche dich dann zu Person B im Westen der riesigen Karte verweist, nur um dann wieder zu Person C im Süden der Karte zu reisen.". Dieses Spielprinzip, welches einem immer mehr Side-Quests aufbrummt, einen sinnlos durch eine Welt reisen lässt, zwischendurch hier und da ein paar Gegner beseitigen und im Endeffekt den roten Faden der Hauptstory aus den Augen zu verlieren ist echt nicht mein Ding. Das ist auch einer der Gründe, warum sich Mass Effect Andromeda für mich nicht wie ein Mass Effect anfühlt, auch wenn ich damit konform gehe, dass das Spiel in einer neuen Galaxie spielt und einen kompletten Neubeginn darstellen soll.
Auch wenn das jetzt vielleicht hart klingt, aber Bioware hätte sich viel von den Jungs von Square Enix abschauen können, denen zum Beispiel 2013 mit Tomb Raider ein richtig gutes Reboot der Serie gelungen ist.
Fazit:
Sicherlich waren meine Erwartungen an Mass Effect Andromeda entsprechend hoch, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, ein Mass Effect ohne meine geliebte FemShep spielen zu müssen. Doch mit einem Spiel auf technischer und teilweise auch inhaltlicher Ebene so zu "versagen" hätte ich nie im Leben erwartet. Zum aktuellen Zeitpunkt ist Mass Effect Andromeda einfach nicht als AAA-Titel zu bezeichnen und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es diesen Status auch nie erreichen wird.
Es gibt neben den ganzen Kritiken allerdings auch positive, wenn auch wenige Aspekte, die das Spiel auf seine Art liebenswert machen und mich den Kauf nicht ganz bereuen lassen. Die Story ist nicht großartig, aber nett erzählt, auch wenn man sich wie erwähnt sehr schnell in den verschiedensten Side-Quests verlieren kann. Von den Antagonisten, den Kett, habe ich aber auch mehr erwartet, aber wahrscheinlich ist man durch die Bedrohung durch die übermächtigen Reaper auch nur schon abgestumpft. Die Charaktere sind durchaus interessant, auch wenn sie es schwer haben, die "alten" über 3 Teile ans Herz gewachsenen Kameraden wie Garrus, Liara, Tali, Thane, Wrex, Mordin etc. zu "ersetzen".
Mit ein wenig mehr Fleiß und Liebe zum Detail seitens der Entwickler hätte Mass Effect Andromeda durchaus ein würdiger Nachfolger der großartigen Mass Effect Trilogie werden können. Aktuell sieht es aber eher wie ein Abklatsch dessen aus, mit dem man nur durch den starken Markennamen das schnelle Geld machen wollte.
Meinung des Autors: Nach einer eher mit durchwachsenen Gefühlen absolvierten 10-stündigen Testphase scheint Mass Effect Andromeda durch den Patch 1.04 nicht wirklich besser, sondern eher schlechter zu laufen als vorher - siehe Abstürze. Im großen und Ganzen wirkt das Spiel selbst nicht ausreichend durchdacht, motivationslos und extrem unfertig. Obwohl sich vieles durch spätere Patches noch beheben lassen dürfte, bleiben die Hauptkritikpunkte wohl erhalten, welche diesem Spiel - so leid es mir auch tut - keine Empfehlung einbringen wird. Sehr sehr schade, Bioware.