
Eric-Cartman
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Der Digitalfunk für die Polizei ist nach jahrelangem Streit auf den Weg gebracht: In Berlin unterzeichneten die Innenminister von Bund und Ländern nun ein entsprechendes Verwaltungsabkommen, das den Aufbau und Betrieb des Digitalfunks für Sicherheitsbehörden regelt.
Die Länder sollen bei der bereits gegründeten „Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ mitarbeiten und sich an der Finanzierung der neuen Technik beteiligen, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit. Künftig soll die Bundesanstalt zentral für Bund und Länder Aufträge an Unternehmen vergeben.
Wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte, beweise das Abkommen, dass Bund und Länder bei einem solch wichtigen Modernisierungsvorhaben gemeinsam und gleichberechtigt zusammenarbeiten können. Den Rettungskräften in Deutschland stünde damit künftig das weltweit größte Funknetz dieser Art zur Verfügung. Im Juni soll in Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern ein Testbetrieb der neuen Technik beginnen.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft kritisierte, dass der Digitalfunk zu spät komme. Wie der Gewerkschaftsvorsitzende Wolfgang Speck in Berlin sagte, hätte die Politik mindestens zehn Jahre früher die entsprechenden Voraussetzungen schaffen können. Stattdessen sei jahrelang zwischen Bund und Ländern um die Kostenverteilung gefeilscht worden. „Es wurde allerhöchste Zeit, den Sicherheitskräften in Deutschland nicht länger die im übrigen Europa längst genutzte moderne Technologie vorzuenthalten“, betonte Speck. Aus diesem Grund sollten die Verantwortlichen nicht so tun, als hätten sie Großartiges vollbracht.
Der Digitalfunk soll den veralteten Analogfunk ersetzen. Neben Abhörsicherheit soll er auch eine bessere Sprachqualität garantieren und die Möglichkeit zur digitalen Übertragung von Daten, Fotos und Fingerabdrücken bieten. Das neue Netz wird voraussichtlich vier Milliarden Euro kosten.
Quelle: IDG Magazine Media GmbH/PC-WELT Online