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Asus hat es geschafft, uns mit der Asus Eee Box zu verblüffen: Gerade einmal 24,2 Watt verbraucht der kleine, handliche und transportable Desktop-Ersatz in der Spitze - spitze! Dazu ist der Winzling auch noch ausgesprochen preisgünstig.
Testbericht
Einfache Konfiguration
Schon beim Auspacken der Asus Eee Box fallen die kleinen Abmessungen (222 x 178 x 27 Millimeter) und das stylische Design auf, das an den Asus Eee PC angelehnt ist. Unser Testgerät war in weiß gehalten, weitere Farbvarianten sind angekündigt. Das Gerät lässt sich leicht auf dem mitgelieferten Ständer montieren. Bei den Anschlussmöglichkeiten zeigt sich der Rechner durchschnittlich ausgestattet: 4 USB-Anschlüsse (davon 2 vorne), DVI-Schnittstelle (Adapter auf VGA wird mitgeliefert), Mikrofon, Kopfhörer und Line-Out sind für den Einsatz im Büro ausreichend. Für den multimedialen Einsatz im Wohnzimmer fehlen allerdings S/P-DIF-Out sowie Firewire- und HDMI-Schnittstelle. DVD-Liebhaber werden insbesondere das Fehlen eines optischen Laufwerks als hauptsächlichen Mangel des Geräts empfinden. Allerdings ist das bei diesen Abmessungen auch nicht weiter verwunderlich.
Nach dem Einschalten wird man von Windows XP Home empfangen, das von Asus aufgrund seiner Ressourcen sparenden Arbeitsweise auf der 160 GB großen Festplatte vorinstalliert ist. Mit nur wenigen Klicks ist die Konfiguration abgeschlossen und das System betriebsbereit. Asus zeigt sich kundenfreundlich und legt eine Recovery-DVD des Betriebssystems bei. Damit kann sich der Anwender das nervige Erstellen eines Notfallmediums ersparen.
Tempo: In unseren Geschwindigkeitstests PC Mark 05 zeigt sich schnell, dass die Eee Box sich bei der Rechenleistung nicht in die Pole Position katapultiert: 1579 Punkte sind mager. Mit dem eingebauten Intel Atom N270 (1.6 GHz) sind eben keine Höchstleistungen zu erwarten. Im Vergleich dazu erreicht der aktuelle Aldi-PC Medion Akoya E4320 MD 8396 den Wert von 6763 Punkten - also mehr als viermal so viel. Trotzdem ist die Eee Box für alle Office-Anwendungen ausreichend dimensioniert. Die beiliegenden Office-Anwendungen Microsoft Works 9 und Staroffice 8 laufen aber flüssig. Einfache Bildbearbeitungsprozesse sind ebenso möglich wie verzögerungsfreie Wiedergabe von multimedialen Website-Inhalten.
Beim Durchlauf von 3D Mark 06 kann von einer flüssigen Bildwiedergabe keine Rede sein: Die Darstellung könnte man eher als Diashow bezeichnen - lediglich 76 Punkte im Endergebnis sprechen eine deutliche Sprache. Aufgrund des schwachen Grafikchips GMA-950 mit 8 MB Speicher (shared Memory) ist das aber auch kein Wunder. Die integrierte DirectX-9-Lösung ist keineswegs für Hardcore-Gamer und nur bedingt für multimediale Aufgaben geeignet. Aufgrund der fehlenden DirectX-10-Kompatibilität konnte deshalb 3D Mark 06 auch nicht den Shader-3.0-Test durchführen. Immerhin, im CPU-Test reichte es mit 489 Punkten noch für einen ordentlichen Wert. Für anspruchslose Casual Games reicht die Grafikleistung aber aus.
Unser Test mit dem externen DVD-Laufwerk zeigte allerdings, dass die Asus Eee Box Film-DVDs ruckelfrei wiedergeben kann. Das Umwandeln von Musik- und Video-Dateien in andere Dateiformate und Kompressionsstufen dauerte aber spürbar länger als bei günstigen Komplett-PCs mit Desktop-Prozessor.
Ausstattung: Basis der Asus Eee Box ist der Intel Atom N270 (1x 1.6 GHz). Neben 1 GB Hauptspeicher (2 Module in 2 Slots) bilden eine 160-GB-Platte und der Grafikchip GMA-950 mit 8 MB (shared Memory) das Gerüst des PCs. Neben einer Gigabit-Ethernet-Verbindung steht WLAN 802.11b/g/n für die drahtlose Kommunikation zur Verfügung. Als Betriebssystem kommt Windows XP Home zum Einsatz. Der eingebaute Speicherkarten-Leser unterstützt MMC/SD/MS-Speicherkarten. Mit im Lieferumfang befindet sich eine USB-Maus und -Tastatur, eine WLAN-Antenne, ein Netzteil, ein PS/2-auf-USB- und ein DVI-auf-VGA-Adapter. Gut gefallen hat uns auch das ausführliche gedruckte Handbuch, bei dem heute viele Hersteller den Rotstift ansetzen.
Ergonomie: Der Stromverbrauch der Asus Eee Box bleibt in Ruhe und auch unter Volllast auf einem sehr niedrigen Niveau von maximal 24,2 Watt - das ist der geringste Stromverbrauch aller bisher von uns getesteten Desktop-PCs. Im Bereitschaftszustand konsumierte die Eee Box niedrige 15,0 Watt und im Standby-Modus (Suspend-to-RAM) waren es akzeptable 4,6 Watt. Einziger Wehrmutstropfen: Einen Netzschalter ist leider nicht vorhanden, deshalb lag der Energiekonsum im heruntergefahrenen Zustand ebenso wie beim Netz-Aus bei 3,3 Watt. Im Verhältnis zum Verbrauch unter Volllast ist das ein Tick zu hoch.
Flüsterleise: Im Bereitschaftszustand säuselte die Asus Eee Box mit 18,3 dB(A) respektive 0,1 Sone für uns kaum wahrnehmbar vor sich hin. Keine subjektive Änderung des Geräuschpegels bemerkten wir unter Vollast: Mit einem Geräuschpegel von 19,9 dB(A) beziehungsweise 0,1 Sone arbeitet der Rechner ebenfalls nahezu unhörbar. Damit erfüllt er ein wichtiges Kriterium für den Einsatz als Wohnzimmer-PC und ergonomischer Arbeitsplatzrechner.
Garantie: Asus gibt auf die Eee Box 24 Monate Garantie mit ebensolangem Vor-Ort-Service. In dieser Preisklasse ist letzteres keineswegs selbstverständlich.
Fazit: Klein, einfach zu bedienen, ausgesprochen sparsam und flüsterleise – so kommt der erste Desktop-Rechner aus der Asus Eee-Familie in die Läden. Besonders für Schüler und Studenten bietet er sich aufgrund seines Preis-Leistungs-Verhältnisses als handliche und transportable Alternative zu großen Desktop-Rechner an. Aber auch für den Einsatz als (Zweit-)Arbeitsplatzrechner ist die Asus Eee Box geeignet.
Für die Wohnzimmertauglichkeit fehlen der Box allerdings ein optisches Laufwerk, eine Firewire-Schnittstelle, S/P-DIF-Out und die entsprechende Grafik- und Rechenleistung für HD-Material. Zu einem Preis von 269 Euro kann man dies aber auch nicht erwarten. Aufgrund der beeindruckenden Verbrauchswerte und des nahezu unhörbaren Betriebsgeräusches verleihen wir der Asus Eee Box unseren ECO2-Award für besonders stromsparende und ergonomische Hardware.
Alternative: Der Acer Aspire L5100 ist ein voll ausgereifter Multimedia-PC für das Wohnzimmer mit optischem Laufwerk, Doppelkern-Prozessor und HDMI-Schnittstelle. Allerdings ist er mit 399 Euro etwas teurer und von den Abmessungen her wesentlich größer als die Asus Eee Box..
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